Eine Bauleistungsversicherung ist eine spezielle Versicherung, die für Bauprojekte angeboten wird. Sie dient dazu, Bauherren und Bauunternehmen vor finanziellen Risiken zu schützen, die im Zusammenhang mit dem Bauprojekt entstehen können. Dazu gehören beispielsweise Mängel am Bauwerk, die zu Schäden führen, oder unerwartete Kosten, die durch unvorhergesehene Ereignisse wie Wetterbedingungen oder Unfälle verursacht werden.
Die Bauleistungsversicherung bietet in solchen Fällen finanzielle Absicherung und hilft, die Kosten für Reparaturen und Nachbesserungen zu tragen. Sie kann auch dazu beitragen, dass Bauprojekte trotz unerwarteter Ereignisse wie Wetterbedingungen oder Unfällen rechtzeitig abgeschlossen werden.
Die Bauleistungsversicherung ist in der Regel für die Dauer des Bauprojekts abgeschlossen und gilt für alle Leistungen, die im Rahmen des Bauprojekts erbracht werden. Sie kann jedoch auch für eine bestimmte Zeit nach Fertigstellung des Bauwerks gelten, um eventuelle Mängel abzusichern, die erst später auftreten.
Um von der Bauleistungsversicherung zu profitieren, ist es wichtig, dass alle Leistungen im Rahmen des Bauprojekts vertraglich festgelegt und dokumentiert werden. Auch die Einhaltung von Bauvorschriften und ‑standards ist von großer Bedeutung, um im Schadensfall eine Absicherung zu gewährleisten.
Insgesamt bietet die Bauleistungsversicherung eine wichtige finanzielle Absicherung für Bauherren und Bauunternehmen und hilft, Risiken im Zusammenhang mit Bauprojekten (z. B. Unwetter, Diebstahl von bereits installierten Anlagen oder Vandalismus) zu minimieren. Sie ist daher ein wichtiger Bestandteil jedes Bauprojekts und sollte nicht vernachlässigt werden.
Schadensbeispiel
Im Neubau eines Hauses friert während einer Frostperiode die bereits in Betrieb genommene Heizung ein. Die Schadensursache: Unbekannte haben den Heizkreis abgesperrt. Die Bauleistungsversicherung zahlt.
Versicherungsschutz besteht i.d.R. bei:
- unvorhergesehenen Sachschäden, insbesondere durch höhere Gewalt und Elementarereignisse, ungewöhnliche Witterungsverhältnisse und Ungeschicklichkeit oder Vorsatz Dritter
- Glasbruchschäden
- Folgeschäden an der Bauleistung, die durch Konstruktions und Materialfehler entstanden sind
- Diebstahl von versicherten Bestandteilen, die fest mit dem Gebäude verbunden sind
Tipp: Falls keine Feuer-Rohbauversicherung besteht kannst du zusätzlich Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion versichern.
Was ist versichert?
Alle zum Bauvorhaben gehörenden Bauleistungen, Baustoffe und Bauteile, Einrichtungsgegenstände die als wesentliche Bestandteile des Bauvorhabens gelten (z. B. Sanitäranlagen) sowie Außenanlagen (z. B. Hofbefestigungen) sind in der Regel versichert. Die Bauleistungsversicherung ist speziell zugeschnitten auf die Risiken von Neu- oder Umbauten von Wohn-/Geschäftshäusern, Gebäuden für Gewerbe und Industrie und Verwaltungsgebäuden
Was ist nicht versichert?
Damit der Beitrag bezahlbar bleibt sind nicht alle denkbaren Ursachen für Schäden an deinem Bauvorhaben versicherbar.
Folgende Szenarien sind daher meist ausgeschlossen:
- vorsätzlich herbeigeführte Schäden
- Mängel der versicherten Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger versicherter Sachen
- Schäden durch Krieg oder Kernenergie
Folgende Leistungen können oft mitversichert werden:
- Schäden durch innere Unruhen
- Schäden durch Sturm und Leitungswasser an fertig gestellten Teilen von Bauwerken
- Schadenssuchkosten
- Baugrund & Bodenmassen
- Zusätzliche Aufräumungskosten inkl. Deponiekosten
- Gebäudegebundene Photovoltaik- & Solarthermieanlagen
- Hilfsbauten und Bauhilfsstoffe inkl. Bauzäune/-schilder
- Sachen im Gefahrenbereich, wenn sie infolge eines entschädigungspflichtigen Schadens an der versicherten Sache beschädigt oder zerstört werden
- Tarifliche Zuschläge für Überstunden, Sonntags‑, Feiertags- und Nachtarbeiten
- Mehrkosten für Eil- & Expressfahrten
- Mehrkosten für Luftfracht
- Hotel- & Einlagerungskosten bei schadensbedingt verzögerter Fertigstellung des Bauvorhabens