Ver­mö­gens­scha­den­haft­pflicht, auch bekannt als Finanz­haft­pflicht, ist eine Art von Ver­si­che­rung, die Per­so­nen und Unter­neh­men vor finan­zi­el­len Ver­lus­ten schützt, die sie durch Schä­den an frem­den Ver­mö­gens­wer­ten ver­ur­sacht haben. Die­se Ver­si­che­rung ist ins­be­son­de­re für Beru­fe wich­tig, bei denen das Risi­ko von Schä­den an Ver­mö­gens­wer­ten erhöht ist, wie zum Bei­spiel für Archi­tek­ten, Steu­er­be­ra­ter oder IT-Berater.

Die Ver­mö­gens­scha­den­haft­pflicht bie­tet Schutz für Schä­den, die durch Feh­ler, Ver­let­zun­gen von Geset­zen oder Vor­schrif­ten, oder durch das Ver­säum­nis, bestimm­te Pflich­ten zu erfül­len, ver­ur­sacht wer­den. Sie kommt auch zum Tra­gen, wenn ein Unter­neh­men oder eine Per­son Schä­den ver­ur­sacht, die sich auf die Finanz­si­tua­ti­on einer ande­ren Per­son oder eines ande­ren Unter­neh­mens auswirken.

Die Ver­mö­gens­scha­den­haft­pflicht ist eine wich­ti­ge Ergän­zung zur all­ge­mei­nen Haft­pflicht­ver­si­che­rung, die Schä­den an Per­so­nen und Sach­leis­tun­gen abdeckt. Sie ist jedoch nicht für alle Beru­fe erfor­der­lich und muss in der Regel sepa­rat abge­schlos­sen werden.

Kannst du dei­ne Kun­den mit einem fal­schen Rat finan­zi­ell schä­di­gen? Wenn ja, siche­re dich und dei­ne Exis­tenz mit der Ver­mö­gens­scha­den-Haft­pflicht gegen mög­li­che Scha­dens­er­satz­an­sprü­che ab. Die Ver­si­che­rung ist sinn­voll für alle Berufs­grup­pen, die bera­ten, prü­fen, voll­stre­cken oder frem­de Ver­mö­gens­in­ter­es­sen wahr­neh­men (z. B. Unter­neh­mens­be­ra­ter, Wer­be­agen­tur, Rechts­an­walt und Immo­bi­li­en­ver­wal­ter oder ‑mak­ler).

Scha­dens­bei­spie­le

Ein Steu­er­be­ra­ter hat sei­ner Man­dan­tin die feh­ler­haf­te Aus­kunft gege­ben, ihre Pro­duk­te müss­ten mit 7 % USt. ver­se­hen wer­den. Tat­säch­lich muss­ten sie aber mit 19 % ver­steu­ert wer­den. Nach einer Betriebs­prü­fung for­dert das Finanz­amt die Man­dan­tin auf, 265.000 € Steu­ern nach­zu­zah­len. Trotz ihrer Erläu­te­rung, sie hät­te bei rich­ti­ger Kennt­nis die Ware ent­spre­chend aus­ge­zeich­net, muss sie nach­zah­len. Sie ver­langt Scha­dens­er­satz vom Steuerberater.

Ein Immo­bi­li­en­ver­wal­ter rech­net für eine Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft die Neben­kos­ten ab. Er ver­säumt, die Rech­nun­gen über fäl­li­ge Nach­zah­lun­gen an die Mie­ter zu schi­cken. Erst als die Ansprü­che der Nach­zah­lun­gen ver­jäh­ren, fällt der Feh­ler auf. Dem Eigen­tü­mer ent­steht ein finan­zi­el­ler Ver­lust. Der Eigen­tü­mer ver­langt Scha­dens­er­satz in Höhe von 12.540 € vom Immobilienverwalter.

In vie­len Fäl­len kann es sinn­voll sein einen Ver­si­che­rungs­schutz durch den Abschluss einer D&O‑Versicherung zu vereinbaren.